06.05.2022

Arbeitsmarkt im Umbruch

CONFIDA Talk © Lucas Pripfl

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Beim dritten Confida Talk in Spielberg diskutierten hochkarätige Expertinnen mit Bundesminister Martin Kocher die Situation am österreichischen Arbeitsmarkt. Laut Kocher ist der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen, die in Zukunft aufgrund der demografischen Entwicklung ein noch dringlicheres Thema sein wird.

Spielberg, 06. Mai 2022. Die österreichische Arbeitsmarktpolitik steht vor großen Herausforderungen: Einerseits werden die Klagen aus der Wirtschaft, kein Personal zu finden, immer lauter. Anderseits ist die Langzeitarbeitslosigkeit viel zu hoch. Diese Herausforderungen, von Fachkräftemangel, über Langzeitarbeitslosigkeit bis hin zu flexiblen Arbeitszeitmodellen, diskutierten am 4. Mai beim dritten Confida Talk in Spielberg Martin Kocher (Bundesminister für Arbeit), Horst Schachner (ÖGB Landesvorsitzender in der Steiermark), Lisbeth Wilding (Vorständin der Sattler AG), Gernot Pagger (Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark) sowie Florian Hampel (Sprecher der Initiative Kraft.Das Murtal).

Strukturelle Veränderungen bringen neue Herausforderungen
Die Podiumsdiskussion wurde mit einer Keynote von Bundesminister Martin Kocher eröffnet. Darin betonte er, dass vor allem die demografische Entwicklung der Gesellschaft sowie die regionalen Ungleichheiten in puncto Job-Nachfrage und -Verfügbarkeiten zu den größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt zählen. „Der Fachkräftemangel ist eines der drängendsten Themen am Arbeitsmarkt, das uns auch in den kommenden Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung noch intensiver beschäftigen wird. Es ist daher auch so entscheidend, dass wir diesen Wandel im Blick behalten und durch gezielte Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik begleiten. Diese reichen von Aus- und Weiterbildungen von in Österreich arbeitslos gemeldeten Personen über den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, um die Vereinbarkeit von Familien und Beruf zu stärken, bis hin zur Begleitung kontrollierter und qualifizierter Zuwanderung im Rahmen der reformierten Rot-Weiß-Rot-Karte. Letztere schafft Chancen, zur Erhöhung des qualifizierten Arbeitskräftepotentials und unterstützt dabei, Personalengpässe in Branchen mit besonders hohem Fachkräftebedarf zu verhindern. Es sind aber auch die Unternehmen gefragt, diese Möglichkeiten gut zu nutzen“, so Arbeitsminister Martin Kocher.
 
„Der Markt zwischen ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen ist gleichberechtigter geworden im Vergleich zu früher. Die Unternehmensseite richtet sich komplett auf das Thema Arbeitgeberattraktivität aus“, meint Florian Hampel, Sprecher der Initiative Kraft.Das Murtal, zur Situation am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen wird bis 2050 um 10 Prozent zurückgehen und ebendiesen demografischen Wandel und die damit einhergehenden Herausforderungen auf Seite der Unternehmen streicht Hampel hervor: „Die gut ausgebildete Generation Z wird aufgrund des demografischen Wandels und des Wirtschaftswachstums gebraucht und stellt Ansprüche, auf die wir UnternehmerInnen Antworten finden sollten.“ Auch Lisbeth Wilding, Vorständin der Sattler AG, erkennt diese Herausforderungen und ist sich ihrer unternehmerischen Verantwortung bewusst: „Unternehmen sind gefordert, neben Geld auch Sinn zu bieten, um MitarbeiterInnen nicht nur zu finden, sondern auch zu binden. Reine Gehaltserhöhungen sind genauso kurzsichtig wie kurzfristig.“

ArbeitgeberInnen und Politik sind gefordert
Auch Horst Schachner, ÖGB Landesvorsitzender Steiermark, attestiert dem Thema Arbeitgeberattraktivität hohe Relevanz: „Betriebe, die gute Arbeitsbedingungen bieten, ein gutes und adäquates Gehalt zahlen und sich um die Ausbildung kümmern, haben bei der Personalsuche entscheidende Vorteile.“ Schachner sieht aber nicht nur auf Seite der ArbeitgeberInnen Handlungsbedarf, sondern appelliert an die Politik für mehr unterstützende Maßnahmen sowohl auf Seite der ArbeitnehmerInnen, als auch der ArbeitgeberInnen: „Die Aufgabe der Arbeitsmarktpolitik besteht darin, Arbeitssuchende und Firmen bei Auf- und Umschulungen effektiv zu unterstützen und Arbeitslosen ein Auskommen zu ermöglichen.“ Das zentrale Zukunftsthema für den Industriestandort Steiermark und Österreich ist die Verfügbarkeit von Arbeits- und Fachkräften, ist sich Gernot Pagger, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark, sicher: „Wir müssen unser Fachkräftepotenzial verbessern, erhöhen und vergrößern. Die dafür notwendigen Maßnahmen reichen von einer optimalen Orientierung für Bildung und Beruf, über die Verbesserung der Kinderbetreuung insbesondere zur Steigerung des Erwerbsausmaßes von Frauen bis hin zur Bewerbung der Steiermark als attraktiver Lebensraum für internationale Spitzenkräfte.“

Die spannende Podiumsdiskussion zeigte die größten Herausforderungen am österreichischen Arbeitsmarkt auf, die neben dem Fachkräftemangel und der Lehrlingsausbildung, auch Langzeitarbeitslosigkeit sowie die veränderten Anforderungen an flexible Arbeitszeitmodelle sind. „Viele dieser Maßnahmen entfalten ihre Wirkung am Arbeitsmarkt erst nach Jahren – nicht zuletzt deshalb dürfen wir keine Zeit mehr verlieren, um umfassende Lösungen in Angriff zu nehmen“, so Gernot Pagger abschließend.

Confida Talk  – hochkarätige Diskussionsplattform
„Der Confida Talk als Steirische Diskussions-Plattform fand nun bereits zum dritten Mal statt. Wir freuen uns, dass wir erneut zeitgemäße und zukunftsorientierte Denkansätze vorstellen und Themen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Industrie mit den wichtigsten Akteurinnen und Akteuren der jeweiligen Branche diskutieren konnten“, so Ernst Malleg, Confida Graz Geschäftsführer, anlässlich der Veranstaltung. Die Diskussion fand unter dem Titel „Arbeitsmarkt im Umbruch: Viele Menschen suchen einen neuen Job – viele Betriebe suchen händeringend Mitarbeiter – was tun?“ statt.

Bildtext: v.l.n.r.: Florian Hampel (Kraft.Das Murtal), Gernot Pagger (Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark), Lisbeth Wilding (Vorständin Sattler AG), Horst Schachner (ÖGB Landesvorsitzender Steiermark), Martin Kocher (Bundesminister für Arbeit), Ernst Malleg (Confida Graz Geschäftsführer), Armin Wolf (ORF Moderator)
© Lucas Pripfl

Weitere Bilder der Veranstaltung sind hier verfügbar: https://www.picdrop.com/lucaspripfl/n86t9k9Yyk

Über Confida
CONFIDA besteht in Graz seit 1992 und betreut Unternehmen aus sämtlichen Branchen im Bereich der Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und der allgemeinen Betriebsberatung mit den Schwerpunkten Förderberatung und steuerliche Forschungsprämie. Die enge Anbindung an die CONFIDA-Gruppe in Südost-Europa und an das internationale Netzwerk INAA ermöglicht der Kanzlei die Begleitung ihrer Klienten auf internationale Märkte.

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Anna Kalina, MA
UNIQUE relations
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