17.02.2023

Covid-Evaluierung: Tausende Unternehmen warten noch immer auf 369 Millionen Euro Entschädigungszahlungen

Mag. Gerald Zmuegg © Finanzombudsteam

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Wien, 17. Februar 2023 „Wer schnell hilft, hilft doppelt“, ließ die Regierung die Unternehmer während der Lockdowns wissen. Doch die aktuelle Bilanz des Finanzombudsteams stellt dieser Ansage ein vernichtendes Zeugnis aus. Rund 5.000 österreichische Unternehmen warten nach wie vor auf den Verlustersatz 2 und weitere 3.500 Unternehmen auf den Verlustersatz 3. Die Summe der ausstehenden Auszahlungen beträgt satte 369 Millionen Euro. Unzählige Unternehmen stehen dadurch vor der Zahlungsunfähigkeit.
 
Verlustersatz 2: Exakt 5.417 Unternehmen weiterhin in der Warteschleife
10.564 Unternehmen haben den Verlustersatz 2 bis zum Stichtag am 31.12.2021 beantragt. Doch mehr als ein Jahr später sind zahlreiche Anträge noch immer nicht bearbeitet worden, um den entgangenen Verlust aufgrund der Covid-Maßnahmen zu kompensieren. Lediglich EUR 142 Mio. wurden an 5.157 Antragssteller ausbezahlt. Das bedeutet, dass 5.417 Unternehmen weiterhin auf EUR 333 Mio. warten.
 
Verlustersatz 3: Nur ein Siebentel der beantragten Gelder ausbezahlt
Noch dramatischer sehen die Zahlen beim Verlustersatz 3 aus. Diese betreffen Corona - Hilfszahlungen von 31.12.2021 bis 31.03.2022. 5.462 Unternehmen haben entgangene Verluste von EUR 268 Mio. beantragt, doch nur 1.836 Anträge wurden mit EUR 36 Mio. Euro ausbezahlt. Fazit: Nur jeder siebente Antragssteller wurde ausbezahlt. Die ausstehenden Zahlungen liegen bei einer Gesamtsumme von EUR 232 Mio.
 
Finanzombudsteam zieht verherende Bilanz
„Mit 28.02. endet für rund 50 % der 350 Unternehmen, die wir vertreten die 60-Tagesfrist für Zahlungsfähigkeit. Für 69 Unternehmen konnten wir aufgrund unserer Reklamation eine Auszahlung erwirken, aber die übrigen Unternehmen müssen aus heutiger Sicht Insolvenz anmelden. Bei weiteren 30 % werden die ausstehenden Zahlungen von Banken vorfinanziert. Die Folge ist, dass diese Unternehmen als Sanierungsfall innerhalb der Bank gesehen werden (forebearance) und bis dorthin kein frisches Kapital erhalten“, zieht Mag. Gerald Zmuegg vom Finanzombudsteam Bilanz.
 
„Die COFAG hat gemäß Gesetz die Aufgabe, alle Maßnahmen zur Erhaltung der Zahlungsfähigkeit und Überbrückung von Liquiditätsschwierigkeiten, die im Zusammenhang mit den durch die COVID 19 Pandemie verursachten wirtschaftlichen Auswirkungen für Unternehmen stehen, zu setzen. Eine Auszahlung mehr als 13 Monate bzw. 9 Monate nach Entstehen steht im Widerspruch dazu. Wir haben daher eine rechtliche Prüfung in Auftrag gegeben, inwieweit zuständige Organe sich durch diese Vorgehensweise an das Gesetz halten. Die längsten Verzögerungen haben wir in Salzburg und Oberösterreich. Die meisten Fälle in Wien“, so Zmuegg.

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Über das Finanzombudsteam
Das Finanzombudsteam hat sich seit 2008 zur Aufgabe gemacht, die Lücke für KMU zwischen notwendiger und unzureichender Beratungsqualität von Banken zu schließen und Ihnen Rückhalt bei Finanz- und Liquiditätsfragen in jeder Krise zu geben. Das Finanzombudsteam bündelt das Insiderwissen aus der Zusammenarbeit von 15 Spezialist:innen aus den Bereichen Finanzen, Recht, Sanierung, Förderungen, Covid-Hilfen, Energiefragen und Kommunikation unter Führung von Mag. Gerald Zmuegg.

Fotocredit: Finanzombudsteam

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