25.02.2020

Steirische Autoindustrie im Wandel: Herausforderung für den Wirtschaftsstandort Steiermark

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Mit rund 70.000 Mitarbeitern und einem Jahres-Umsatz von ca. 17 Mrd. € ist die Mobilitätsindustrie das wichtigste wirtschaftliche Standbein der Steiermark. Die Umstellung auf das Elektroauto stellt die Kfz-Industrie vor große Herausforderungen. Dieses Thema diskutierten hochkarätige Experten beim ersten Confida Talk in Graz.

Graz, 25. Februar 2020. Die Umstellung auf Elektro-Fahrzeuge gefährdet weltweit tausende Arbeits-plätze. Eine verbesserte Umweltbilanz, neue Berufsfelder und das Potential für Innovation, Forschung und Entwicklung sind dem entgegenzusetzen. Auch der stark mit der Autobranche verbundene Wirtschaftsstandort Steiermark ist von dem Wandel der Traditionsbranche betroffen. Die Auswirkungen diskutierten, beim ersten Confida Talk in Graz, Anton Lang (Landeshauptmann Stv.), Barbara Eibinger-Miedl (Wirtschaftslandesrätin), Stefan Seidel (Manging Director Pankl Racing Systems) sowie Ferdinand Dudenhöffer (Professor an der Universität Duisburg-Essen).

Zeitenwende der Autoindustrie
Der aus Deutschland angereiste Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer, auch bekannt als „Autopapst“, stellte in seiner Keyonte den Wechsel alter Antriebsarten zur Elektromobilität und neuen Mobilitätsangeboten vor. „Aktuell läuft die größte Transformation die es in der Geschichte der Automobilindustrie je gegeben hat. Antriebsarten wie Elektromobilität und automatisches Fahren bringen das traditionelle Machtgefüge der Branche ins Wanken. Die Digitalisierung, Roboter-Autos und hochmoderne Systeme des autonomen Fahrens tragen ihren Teil dazu bei. Ein Trend weg vom Auto ist aber nicht zu erkennen“, sagt Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer.

Wo die Reise hingeht
Unverblümt wurde im Zuge der anschließenden Podiumsdiskussion auf die aktuellen Schwierigkeiten der Autoindustrie eingegangen. Dazu zählen unter anderem der Dieselskandal, Kündigungswellen diverser Hersteller und Zulieferer sowie die weltweite Klimakrise. „Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Als Verkehrsreferent der Steiermark spielt für mich der Umstieg zur Elektromobilität natürlich eine große und entscheidende Rolle. Sie kann Teil eines Struktur- und Kulturwandels werden. Die Politik beziehungsweise die Verwaltung hat dabei die Aufgabe die besten Rahmenbedingungen für diese Mobilitätswende zu schaffen. Klar ist aber: Bevor wir alte Mobilitäten verbieten, müssen wir neue schaffen“, sagt Anton Lang, Landeshauptmann Stv. und weist dabei auf die unterschiedlichen Formen von Sharing Diensten und das zunehmende Angebot an Mikromobilitäts-Lösungen in österreichischen Städten hin.

Branche im Wandel
Der steirische Arbeitsmarkt ist eng mit der Automobilindustrie verbunden. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird an der Produktion und Fertigung verschiedener Modelle gearbeitet. „Die Steiermark ist ein traditionelles Automobilland. Die Mobilitätsindustrie ist mit rund 70.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Umsatz von ca. 17 Mrd. Euro das wichtigste wirtschaftliche Standbein der Steiermark. Das Know-How der rund 300 Unternehmen aus der Mobilitätsindustrie reicht von der Herstellung und Bearbeitung von Rohmaterialien über Forschung und Entwicklung bis hin zur Herstellung kompletter Fahrzeuge“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl über die Relevanz der Autobranche in der Steiermark. Neben den großen Betrieben nehmen auch Newcomer der Branche einen wichtigen Stellenwert für die steirische Automobilindustrie ein. Stefan Seidel, Vorstandsmitglied der Pankl Racing Systems AG, dazu: „Aus meiner Sicht bietet der Wandel in der Automobilindustrie viele Chancen, aber auch Risiken. Großbetriebe und Start-ups sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der steirischen Automobilbranche verwickelt und somit direkt von Veränderungen betroffen.“

Confida Talk- Auftakt als neue Diskussionsplattform in Graz
„Der Confida Talk als neue Grazer Plattform dient dazu zeitgemäße und zukunftsorientierte Denkansätze vorzustellen und Themen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Industrie mit den wichtigsten Akteuren der jeweiligen Branche zu diskutieren“, so Ernst Malleg, Confida Graz Geschäftsführer, anlässlich der Auftakts-Veranstaltung. Den Start der Veranstaltungsreihe machte das Thema „Feindbild Auto: Bedroht die neue Mobilität den Wirtschaftsstandort Steiermark?“.

Über Confida
CONFIDA besteht in Graz seit 1992 und betreut Unternehmen aus sämtlichen Branchen im Bereich der Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und der allgemeinen Betriebsberatung mit den Schwerpunkten Förderberatung und steuerliche Forschungsprämie. Die enge Anbindung an die CONFIDA-Gruppe in Südost-Europa und an das internationale Netzwerk INAA ermöglicht der Kanzlei die Begleitung ihrer Klienten auf internationale Märkte. 

Bildbeschreibung (v.l.n.r.): Armin Wolf, Ernst Malleg, Barbara Eibinger-Miedl, Ferdinand Dudenhöffer, Anton Lang, Stefan Seidel © Oliver Wolf

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Anna Kalina, MA
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